eine Beziehung, die
alles bestimmt
Liebe Schwestern und Brüder! Liebe Freunde!
Beziehungen bestimmen unser Leben. Wir Menschen sind
überhaupt Wesen, die in Beziehungen und durch
Beziehungen leben. Für uns allein können wir nicht
leben. Der Apostel Paulus sieht das ebenso, betont
aber, dass im Leben eines Christen eine Beziehung
wesentlich ist. Sie bestimmt alles. Die Beziehung zu
Jesus Christus. In seinem Brief an die Christen in
Rom denkt er darüber nach. Auch unser Bibelwort im April
gehört zu diesen Gedanken über die Beziehung zu Jesus
Christus, die das Leben eines Christen wie nichts sonst
prägt. Aus dem Zusammenhang wird deutlich, dass »Herr
sein« nicht vom Beherrschen her gedacht ist. Es meint
vielmehr Beschützen, Bewahren und Mitgehen. Gerade weil
Jesus auch die Tiefen des Todes durchlitten hat, kann er
uns in jeder Hinsicht begleiten und schützen. Wichtig
ist Paulus nun, dass ein Christ nicht selbstbezogen
lebt, sondern bewusst christusbezogen. Das bedeutet,
mein gesamtes Leben in Beziehung zu Jesus zu setzen. Was
ich tue, entscheide, denke, anstrebe, meide oder sage,
geschieht alles in Beziehung zu Jesus und aus der
Beziehung heraus, die er zu mir hat. Auch mein Verhalten
gegenüber meinen Mitmenschen wird natürlich – wie alles
– aus der Beziehung zu Jesus geprägt. Schließlich gab
Jesus sein Leben nicht nur für mich, sondern auch für
meine Mitmenschen. Seine Hingabe an alle Menschen
bestimmt mein Umgang mit ihnen. Natürlich bedeutet
das eigene Anstrengung. Die Beziehung zu Jesus will
gepflegt sein und soll mir zu bewussten und klaren
Entscheidungen, Worten und Taten helfen.
Paulus betont jedoch
immer wieder, dass Jesus den Anfang unserer Beziehung
zu ihm gesetzt hat.
Er ist für
uns gestorben und auferstanden, hat mit diesem Weg des
Lebens auch uns gemeint, auch uns eingeschlossen, bevor
wir uns dazu verhalten und mit unserem Leben darauf
antworten konnten. Dieses Vorausgehen Jesu begründet,
warum letztlich die Beziehung zu Jesus nicht an dem
hängt, was uns gelingt. Sie ist vielmehr wie ein Raum,
den wir immer wieder neu betreten und in dem wir uns
immer mehr einrichten können. Nie sind wir ohne Jesus.
Ganz einfach, weil er das so will, weil er uns so liebt.
Darum formuliert Paulus diese zwei Sätze vor unserem
Bibelwort: Keiner von uns lebt nur für sich selbst und
keiner stirbt nur für sich selbst. Denn wenn wir leben,
leben wir für den Herrn. Und wenn wir sterben, sterben
wir für den Herrn. Ob wir nun leben oder ob wir sterben
– immer gehören wir dem Herrn! (Römer 14,7–8) Das ist
der tragende Grund unseres Lebens, der uns ganz und gar
bestimmt.
Eine gesegnete Osterzeit wünscht Eric Söllner
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Pastor
Eric Söllner |