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Foto von Emmanuel Phaeton auf Unsplash

Der nahe und ferne Gott

·2 min
Autor
Mattias Zieboll
Leitender Pastor in Jena und Bad Klosterlausnitz
Inhaltsverzeichnis

Bibelwort für den Monat September
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Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr,
und nicht auch ein Gott, der ferne ist?

– Jeremia 23, 23

Der nahe und ferne Gott
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Liebe Schwestern und Brüder! Liebe Freunde!

Der Anschlag von Solingen ging durch die Medien. Ein Angreifer tötete mit einem Messer mehrere Menschen und verletzte einige schwer. Die Terrororganisation Islamischer Staat bekannte sich zu der Tat. Junge Menschen werden durch Hassprediger radikalisiert. Ja, sie glauben, mit ihrem Tun etwas Gutes für Gott zu tun, ihm vielleicht auch besonders nahe zu sein.

Der Prophet Jeremia, der ca. 600 Jahre vor Jesu Geburt wirkte, wandte sich schon damals gegen falsche Propheten, die meinten, eine besondere Nähe zu Gott zu haben und über ihn verfügen zu können. Ihnen spricht er im Monatsspruch für September zu:

Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der Herr,
und nichts auch ein Gott, der ferne ist?

Wer meint, dass er Gott durch Gewalttaten besonders nahe ist, der täuscht sich. In Wirklichkeit ist er sehr fern von Gott. Er entfernt sich von Gott und Gott distanziert sich. Er lässt sich nicht vereinnahmen, schon gar nicht durch Gewalt.

Nach dem Zeugnis der Bergpredigt ist Gott denen besonders nahe, die da geistlich arm sind, die Leid tragen, die sanftmütig sind, die da hungert nach Gerechtigkeit, die barmherzig sind, die reinen Herzens und die friedfertig sind.

Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind,
und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben.

– Psalm 34.

Gott ist es, der uns in Jesus Christus nahe gekommen ist. Er steht besonders auf der Seite der Schwachen, Entrechteten und Verlorenen.

Sein Maßstab ist die Liebe und nicht der Hass.
Wer im Namen Gottes zur Gewalt greift, ist ihm nicht nahe, sondern ist dem sehr fern, der die Liebe ist. Gewalt bringt den Tod. Gott steht für das Leben.