Bibelwort für den Monat Februar #
Du tust mir kund den Weg zum Leben.
– Psalm 16, 11
Veränderungen #
Liebe Schwestern und Brüder! Liebe Freunde!
Damit es weitergehen kann, braucht es manchmal Veränderungen. Deshalb stehen demnächst auch vorgezogene Wahlen zum Bundestag an.
Mit Veränderungen tun wir uns nicht immer leicht. Manchmal muss bei mir erst ein Verständnis dafür wachsen, dass es jetzt Not tut, mich zu verändern. Möglicherweise ist mir der Aufwand zu anstrengend und meine Lust hält sich in Grenzen. Oder ein Pflegeteam ist veränderungssatt, weil es in letzter Zeit mehr als genug Veränderungen zu verkraften hatte.
Katrin kommt mir in den Sinn. Seit vielen Jahren betreut sie ihre Mutter. Ihr anspruchsvoller Job als Projektmanagerin und die Familie zu händeln, ist eine echte Herausforderung. Bisher hatte sie es ganz gut geschafft. Jetzt, nach einem Sturz, ist die betagte Dame für längere Zeit ans Bett gebunden. Katrin ist der intensive Betreuungsaufwand einfach zu viel geworden. Die ständigen Arztbesuche, die Korrespondenz mit Ämtern, das Einkaufen, die Pflege… Sie schafft das alles kräftemäßig nicht mehr. Es geht ihr schlecht. Sie ist ständig erschöpft. Fühlt sich gegenüber ihrer Mutter irgendwie schuldig. Doch dann wird ihr klar: Es braucht unbedingt eine Veränderung! So fasst sich Katrin ein Herz: Sie spricht mit ihrer Mutter. Die beiden entscheiden, einen Pflegedienst zu beauftragen. Tatsächlich ist die Mutter dafür aufgeschlossen. Sie sieht ein, dass jetzt eine Veränderung dran ist. Das hilft Katrin sehr. Außerdem findet sich eine liebe Bekannte, die sie besucht. Nun verbringen die beiden einen Nachmittag pro Woche mit Brettspielen. Auch eine Nachbarin schaut immer mal herein und hilft mit kleinen Handgriffen. ›Wie gut‹, denkt Katrin bei sich, – ›Mutter hat es eingesehen. Es ist nicht leicht für sie.‹ Dafür ist sie dankbar. Sie kann sich der Arbeit und der Familie wieder vollumfänglich zuwenden ohne sich ständig sorgen zu müssen, wie ihre Mutter klarkommt. Manchmal fällt es schwer, eine veränderte Situation zu akzeptieren und entsprechend Veränderungen einzuleiten. Veränderungen müssen nicht nur Verlust bedeuten. Wir können auch gewinnen.
Darum lese ich den Monatsspruch mit großer Zuversicht. Zuversicht wünsche ich Ihnen und Euch bei anstehenden Veränderungen.
Pastorin Christin Eibisch